Concordia
Spieler: 2-5
Alter: ab 12 Jahre
Dauer: ca. 90 min
Vor 2000 Jahren beherrschte das Römische Imperium die Länder um das Mittelmeer. Frieden an den Grenzen, Eintracht im Inneren, einheitliches Recht und eine gemeinsame Währung ließen die Wirtschaft florieren. Mächtige römische Dynastien breiteten sich in den zahlreichen Städten des Imperiums immer weiter aus. Übernimm die Führung einer römischen Familie und entsende Kolonisten in die entferntesten Winkel des Reiches. Wer den antiken Göttern wohlgefällig handelt, hat gute Aussichten, am Ende den Sieg davonzutragen! (SO)
Wir übernehmen also die Rolle der Kolonisten, die einmal als Landfigur und einmal als Schiff dargestellt werden. Gesteuert wird das ganze über einen Kartenmechanismus. Jeder hat zu Beginn die gleichen 7 Karten und spielt eine davon aus und führt damit seine Aktion aus. Ein Beispiel: Der Architekt ist für das Bewegen auf dem Brett zuständig und für das Bauen von Häusern.
Bewegen darf ich beide, Kolonist oder Schiff, soweit, wie die gesamt Anzahl an Figuren die ich auf dem Brett habe. Zu Beginn habe ich bereits einen Kolonisten und ein Schiff auf dem Plan, also darf ich mich insgesamt 2 Schritte bewegen. Entweder mit einer Figur 2 Schritte oder mit beiden Figuren je 1 Schritt. Danach darf ich noch bauen. Bauen darf ich in allen angrenzenden Städten zum Kolonisten/Schiff. Das kostet Waren und Geld.
Es gibt natürlich sehr viele verschiedene Karten, zum Bewegen/Bauen wie beschrieben, zum Handeln, zum Produzieren, Kaufen neuer Karten usw. was aber hier den Rahmen sprengen würde, alle genau zu beschreiben. Einige haben halt Doppelfunktionen andere nur eine.
Die Karten werden halt Reihum von jedem Ausgespielt und die Aktion(en) ausgeführt. Eine Karte, der Tribun, erlaubt es dann, alle bisher ausgespielten Karten wieder auf die Hand zu nehmen. Damit habe ich dann wieder die volle Auswahl. Zwischendurch hinzugekaufte Karten vergrössern mein Deck und bringen halt weitere Aktionen mit sich.
So breitet man sich auf dem Spielplan aus, vergrössert sein Imperium, erhält neue Waren, bringt neue Kolonisten/Schiffe auf den Plan, produziert in den eigenen Gebäuden Waren und erweitert seine Aktionmöglichkeiten durch den Zukauf von neuen Karten.
Ein Lagerhaus mit 12 Plätzen beschränkt dabei die Produktion, da diese nicht überschritten werden dürfen. (Zu Beginn sind vier Lagerplätze noch mit Kolonisten/Schiffen belegt, die ich erst herein bringen muss um Platz zu schaffen. Insgesamt hat jeder 3 Kolonisten und 3 Schiffe)
Das Spiel endet, wen die letzte Karte von der Kartenablage gekauft wurde oder aber einer alle 15 Häuser gebaut hat.
In der Endwertung werden alle Karten nach Ihren Gottheiten sortiert (Jeder Karte ist neben der Aktion eine Gottheit zugeordnet) Insgesamt gibt es 6 davon. Vesta, Jupiter, Saturnus, Mercurius, Mars, Minerva. Jeder dieser Götter bringt am Ende Siegpunkte. z.b.: Mars Für jeden Kolonisten 2 Siegpunkte (max. 12 Punkte), Saturnus Für jede Provinz mit eigenen Haus 1 Siegpunkt. (max.12 bzw. 11)
Fazit:
Insgesamt läuft das Spiel sehr flüssig ab sobald man die verschiedenen Karten und deren Funktionen verinnerlich hat. Der Spielplan ist beidseitig bedruckt, auf der einen mit Italien für 2-4 Spieler auf der anderen mit Europa für 3-5 Spieler. Zum Anfang wird jeder Stadt auf dem Plan eine Ware zugeordnet, sodas sich jedesmal eine andere Konstellation ergibt und jedes Spiel wirklich anders ist. Das Material ist einwandfrei, Waren, Häuser, Kolonisten aus Holz, Stadtmarker aus dickem Karton, Münzen in vier Sorten und grosse illustrierte Spielkarten.
Was auf den ersten Blick recht einfach erscheint, Kolonisten bewegen, Waren produzieren, neue Städte bauen, Karten erweitern, hat es denoch einen sehr taktischen Tiefgang. Setze ich auf bestimmte Gottheiten die mir am Ende die Punkte bringen? Oder Verteile ich auf alle Gottheiten um überall ein paar Punkte zu machen? Was machen meine Mitstreiter?
Die Siegpunkte gibt es nur am Ende des Spiels, somit weiss keiner genau wie es Aktuell steht. Dabei verteilen sich die Punkte auf viele Bereiche: Geld, Tempel-Städte, Provinzen, Warensorten, Kolonisten und Städte.
Ein rund um gelungenes Spiel das nahtlos an Navegador oder Hamburgum anknüft und diesmal sogar ohne Rondell auskommt. Zugegeben der Kartenmechanismus ist nicht neu, wieder ein Optimierungspiel, aber ein stimmiges Thema und gut umgesetzt.
Für Vielspieler vielleicht ein bischen zu wenig, mit Francis Drake und Madeira gab es ähnliche Spiele mit höherem Anspruch, denoch ein gutes, flüssig zu spielendes Spiel das immer mal wieder auf den Tisch kommen wird.
Es funktioniert zu 2 recht gut, es fehlt aber der Konkurrenz Druck den man bei voller Besetzung bzw. ab 3/5 hat. Jeder Spieler mehr bedeutet halt weniger Platz auf dem Plan und erzeugt höhere Kosten. Glück spielt bei diesem Spiel keine Rolle.